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Mitgliederausflug ins Hexenmuseum

26.06.2025

Im idyllisch gelegenen Schloss Liebegg, oberhalb von Gränichen, befindet sich das Hexenmuseum. Es ist das einzige Museum dieser Art in ganz Europa. Gestern haben wir unseren diesjährigen Mitgliederausflug dorthin unternommen. Es war ein Erlebnis!

Mit gemischten Gefühlen begaben wir uns zum Schloss Liebegg, das hält was es verspricht: eine liebliche Ecke. Wicca – Gastgeberin, Kuratorin, Museumsinitiantin, Expertin mit beeindruckendem Fach-Wissen – hat uns denn auch bestätigt: Schloss Liebegg ist ein „liebes“ Schloss, kein böses! Gemischte Gefühle deshalb, weil es erstens sehr heiss war – Petrus war uns wieder gut gesinnt – und weil wir nicht so richtig wussten, was wir zu erwarten hatten. Die Hexenverfolgung waren nun nicht gerade ein löbliches Thema in der Schweiz. Tatsächlich ist es so, dass die Schweiz mitunter eines der führenden Ländern war, welches die Hexenjagd vorangetrieben hat, wie uns an der Führung mitgeteilt wurde. Nach einem herzlichen Empfang erzählte uns Wicca, dass es um die 15’000 dokumentierte Fälle gibt. Eine beachtliche Zahl, wenn man berücksichtigt, dass es in 1500-er Jahren noch keine 8 Mio EinwohnerInnen in der Schweiz gegeben hat… Ausserdem ist anzunehmen, dass es eine grosse Dunkelziffer gibt. In der Schweiz wurden von den dokumentierten Fällen 60% Frauen als Hexe bezeichnet, 40% Männer. Dabei wurde teilweise sehr rigoros vorgegangen: wenn jemand der Gesellschaft nicht passte, wurde geschaut ob diese Person ein Muttermal vorzuweisen hatte. Denn: Muttermal = Kuss des Teufels. Es folgten harte Foltermassnahmen, die schliesslich mehrheitlich mit dem Tod endeten. „Glück“ hatte, wer vor dem Verbrennen bei lebendigem Leib, geköpft wurde. Makaber? Sicherlich, und dennoch leider Realität. Interessant die Schriftrollen mit den Ortschaften und Namen der Hexen. Ob es in meiner Region auch welche gegeben hat? Ja tatsächlich! Meine Neugier ist geweckt, ich werde mal dem einen oder anderen Familiennamen nachgehen und versuchen herauszufinden, ob „familienintern“ etwas über diese Hexenverfolgungen bekannt ist.

Uns wurde die Herkunft einiger Aberglauben aufgezeigt. Oder wissen Sie woher der Begriff „Fresszettel“ kommt? Wir schon!

Einige Utensilien und Ausgangsmaterialien die damals von den Hexen verwendet wurden, setzen wir heute auch in der Homöopathie. Parallelen gibt es also durchaus und Wicca hatte sich die Mühe gemacht, uns einige Beispiele dazu zu nennen. Vielen Dank dafür!

Überhaupt ist die ganze Ausstellung im Museum sehr liebevoll in x Stunden persönlicher Arbeit zusammengestellt worden. Es gibt unzählige Reliquien aus längst vergangenen Zeiten, die trotzdem auch in der heutigen Zeit noch immer sehr präsent sind. Was eine Arbeit, all das zusammen zu tragen! Allein schon deshalb lohnt sich der Museumsbesuch! Nebst dem kann allenfalls ein Spuk im Schloss beobachtet werden oder man geniesst Kaffee und Kuchen auf der schönen Terrasse des Museumcafés.

Die Öffnungszeiten sind unregelmässig, am besten wirft man einen Blick auf die Webseite: www.hexenmuseum.ch.

Wie bereits gesagt, wir waren alle begeistert vom Besuch im Hexenmuseum. Die Zeit war trotz Führung zu knapp um sich alles anzuschauen. So viele spannende Informationen und Dokumente gibt es zu sehen!

Und Fakt ist: als gelernte Drogistin, Homöopathin und bald auch Hebamme, hätte ich es zur damaligen Zeit schwer gehabt!

Viel Spass bei Ihrem nächsten Museumsbesuch!

Fabienne Gigandet

Co-Präsidentin & Geschäftsstellenleiterin

PS: weitere Bilder: http://bit.ly/4niFYzw