Die Herstellung eines homöopathischen Arzneimittels basiert auf traditionellen Verfahren, die von Samuel Hahnemann entdeckt und seither stetig weiterentwickelt wurden.
1. Zerkleinern
Die Ausgangssubstanz besteht mehrheitlich aus einem pflanzlichen,
seltener aus einem tierischen oder mineralischen Ursprung. Für die Herstellung
der Urtinktur wird die Ausgangssubstanz (z. B. die Heilpflanze Arnica montana) in möglichst frischem Zustand von Hand zerkleinert.
2. Ansetzen
Die zerkleinerten Pflanzenteile werden in ein verschliessbares Gefäss aus Glas gefüllt. Der Boden des Gefässes ist mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch bedeckt.
3. Bewegungsmazeration
Das Ansetzen der Urtinktur dauert 10 Tage. Dabei wird das Gefäss täglich geschüttelt, um so die Inhaltsstoffe der Pflanze zu lösen.
4. Filtern
Nach 10 Tagen wird die Flüssigkeit mit einem Filter in ein neues Gefäss abgefüllt, so dass die Pflanzenreste entfernt werden. Der daraus resultierende alkoholische Extrakt ist die Urtinktur.
5. Verdünnen
Die Urtinktur wird nach einem bestimmten Potenzierungsverfahren (C-, D- oder Q-Potenzen, siehe Kasten rechts) mit einem Ethanol-Wassergemisch verdünnt. Für jede Potenzierungs-stufe wird ein neues Gefäss verwendet (Mehrglas-methode).
6. Verschütteln
Das Gefäss wird nach jeder Potenzierungsstufe mindestens zehnmal kräftig von Hand geschüttelt. Die Verschüttelung wechselt sich folglich mit der Verdünnung ab, bis die gewünschte Potenzierung erreicht ist.
7. Imprägnieren
Für die Fertigstellung zum Arzneimittel werden unarzneiliche Globuli mit der potenzierten Flüssigkeit «imprägniert». Die Globuli werden anschliessend getrocknet und in ein neues Gefäss abgefüllt.
Quellen und Inspiration:
Lehrbuch Homöopathie, Kapitel Pharmazie des homöopathischen Arzneimittels, S. 382–416
FOCUS Gesundheit, Homöopathie Herstellung, www.youtube.com/watch?v=ReqsIM_fahg, aufgerufen am 09.08.2022
Illustrationen:
Copyright Homöopathie Schweiz