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Homöopathie für Pflanzen

Überdüngte Böden, belastetes Trinkwasser und Bienensterben zeugen davon, dass viele Menschen zu Hause, im Garten und in der Landwirtschaft gedankenlos zur Chemiekeule greifen. Dabei geht es auch anders. Das zeigen die Erfahrungen einer stetig wachsenden Anhängerschaft von Homöopathie bei Pflanzen.

Ein neues Forschungsfeld

Ob in Haus, Garten oder im produzierenden Betrieb – die Anwendung der sanften Heilmethode bei Pflanzen erlebt derzeit einen Boom. Dabei steckt ihre Erforschung noch in den Kinderschuhen. Im Internet werden aus vielen Ländern und für verschiedenste Pflanzen Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln ausgetauscht. Mittlerweile beginnen erste Forschungszentren, die Wirkung der sanften Heilmethode an Pflanzen zu untersuchen. So etwa das Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frick (AG), welches Untersuchungen an Wasserkresse durchführte.

Aktivierung der pflanzeneigenen Abwehrmechanismen

Bei der Pflege von Pflanzen gelten Erreger und Schädlinge gemeinhin als Ursache von Krankheiten und Ernteverlust. Nicht so für die Homöopathie. Für diese sind sie Zeichen eines tiefer liegenden Ungleichgewichts. Anstatt Symptome zu bekämpfen, wendet sich die sanfte Heilmethode der Ursache zu und stärkt die Lebenskraft des befallenen Organismus. Pflanzen sind – wie Tiere und Menschen auch – lebendige Organismen. Da scheint es nur logisch, dass sie auf die Kraft der Homöopathie ansprechen. Die Gesundheit einer Pflanze ist von verschiedensten Faktoren abhängig: Klima und Wetter spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie Licht- und Platzverhältnisse oder die Qualität von Luft, Wasser, Boden und Pflege. Wirkt sich etwa der Standort ungünstig auf eine Pflanze aus, muss diese für eine erfolgreiche Behandlung versetzt werden. Sind die schädigenden materiellen Faktoren erst einmal ausgeräumt, kann die Homöopathie ihre Wirkung auch bei Pflanzen voll entfalten, denn die pflanzeneigenen Abwehrmechanismen werden aktiviert und die Widerstandskraft gegen Krankheits- und Schädlingsbefall gefördert. Dies alles mit dem Ziel, dass die Pflanze gar nicht erst für Krankheiten anfällig wird.

Die Pflanzenhomöopathie braucht lernwillige Anwender

«Die „Pflanzenhomöopathie“ ist noch sehr jung und erfordert einen grossen Einsatz, denn man muss lernen», sagt die Pionierin und Buchautorin Christiane Maute. Wer erste Gehversuche mit der Homöopathie bei Pflanzen macht, lässt sich in aller Regel durch seine Erfahrung bei Mensch und Tier leiten. Anfangs werden dabei dieselben Mittel und Potenzeneingesetzt. Später kommen weitere dazu. Gleichzeitig werden zum Schutz und zur Stärkung der Pflanzen bewährte Hausmittel wie Brennnesseljauche und Schachtelhalmsud angewandt oder es werden Nützlinge eingebracht, wie etwa der Marienkäfer. Auch der Einsatz von effektiven Mikroorganismen (EM) in Kombination mit der Homöopathie wird oft als erfolgreich beschrieben.

Steigende Beliebtheit in der betrieblichen Verwendung

Die Vorzüge der sanften Heilmethode werden in der Schweiz auch bereits in produzierenden Betrieben genutzt, so etwa bei der Gartenbauschule Hünibach (BE) oder bei Holderrieds Pflanzenwelt aus Zollbrück (BE). Auch einzelne landwirtschaftliche Betriebe setzen Homöopathie bei Tieren und zunehmend auch bei Pflanzen ein: So werden in manchen Betrieben Hagelschäden mit Arnika und Calendula behandelt.