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Kometia: Homöopathie im Kampf gegen die Antibiotikaresistenzen in der Landwirtschaft

4.02.2021

Mit der Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) will der Bund den Antibiothikaeinsatz reduzieren, um die Wirksamkeit von Antibiotika langfristig zu sichern. Ein Hauptaugenmerk gilt dabei der Landwirtschaft, wo die Schweiz beim Antibiotikaeinsatz im europaweiten Vergleich die meisten Behandlungen verzeichnet. Um dem entgegen zu wirken, wurde unter anderem das Projekt Kometian ins Leben gerufen. Dieses berät landwirtschaftliche Betriebe rund um die Uhr per Telefon bei der komplementärmedizinischen Behandlung von erkrankten Tieren und begleitet diese auch vor Ort. Dabei werden vorwiegend homöopathische Behandlungen eingesetzt. Wie die wissenschaftliche Leiterin des Projekts, Dr. med. vet. Ariane Maeschli vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), erklärt, wirken etwa bei plötzlich auftretenden, akuten Erkrankungen mit Fieber homöopathische Behandlungen gut. Beispielsweise die weitverbreiteten Euterinfektionen bei Milchkühen könnten so rasch behandelt werden. Ziel des Projekts ist es unter anderem eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes auf den beratenen Betrieben um 50 Prozent innert sechs Jahren, wobei noch nicht abschätzbar ist, ob dieses erreicht werden kann. Nach ersten Erkenntnissen konnten bei den 581 teilnehmenden Bauernbetrieben der Antibiotikaeinsatz bei Milchkühen in den ersten zwei Jahren im Durchschnitt um ein knappes Drittel gesenkt werden. Allerdings stellt Ariane Maeschli auch weitere Nutzen des Projekts fest. So werde die Beobachtungsgabe der Landwirte durch die Durchführung der Behandlungen geschult und würden so die Gesundheitsprobleme bei ihren Nutztieren schneller erkennen und angehen als zuvor. Auch habe die alternative Behandlung wirtschaftliche Vorteile für die Bauern, da die Absetzfrist, welche sonst nach letzten Verabreichung eines Arzneimittels bis zu dem Zeitpunkt, zu dem das Tier als Lebensmittel genutzt werden darf, bei der homöopathischen Behandlung entfällt.

Quelle: millefolia